Schädel  018
Leishmaniose

Anfang 2007 war Columbo wegen einer Ohrenentzündung bei meiner Tierärztin in Behandlung. Er hatte ständig mit Pilzinfektionen zu tun. Das lag unter anderem an seinen etwas unzugänglichen Gehörgängen. Wir hatten einen OP Termin. Columbo sollte in Narkose gelegt werden, damit die Ohren gründlich gereinigt werden konnten.

Columbo ist gerne durch Sträucher gelaufen. Daher war es für mich nicht verwunderlich, dass er mal wieder gehumpelt ist. Die Ohren-OP wurde also erstmal verschoben, weil die Pfote jetzt wichtiger war.

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Sie konnte an der Pfote einen Fremdkörper fühlen. Es gab auch schon eine offene Stelle und sie versuchte den Fremdkörper zu entfernen. Das hat nicht geklappt. Also bekam Columbo regelmäßig Verbände mit Zugsalbe. Es sollte auf der einen Seite der Eiter abgezogen werden, damit der Fremdkörper gut zu fassen ist. Leider ließ sich der Fremdkörper nicht entfernen. Von Anfang März bis Mitte April 2007 hatte Columbo diese Salbenverbände.

Da die Pfote nicht besser wurde, wurde ein Röntgenbild angefertigt. Hier zeigte sich, dass der Zeh völlig zerstört war. Hier stand eine Amputation an, die auch durchgeführt wurde.

Mitte 2007 wurde dann der Zeh amputiert. Columbo hat die OP sehr gut überstanden und hatte sich auch bald daran gewöhnt, dass ein Zeh fehlte. Mir wurde aber gesagt, dass er irgendwann mal Probleme mit dem Ellenbogen und der Schulter bekommen könnte, da er jetzt mit der Pfote anders auftritt.

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Nun war sie erstmal ratlos, was das verursacht haben könnte. Als dann an der Hinterpfote der gleiche Verlauf begann, fragte ich sie nach einem Leishmaniose Test. Sie nahm Blut ab und telefonierte mit einem Parasitologen in München. Er erzählte, dass es in Bayern einen Stamm der Leishmaniose gibt, der diesen Krankheitsverlauf nimmt. Als Therapie wurden Infusionen mit Glucantime empfohlen, zunächst drei Mal in der Woche und täglich 4 Tabletten Allopurinol und 4 Tabletten ImmustimH.

Der Leishmaniose Titer lag bei 3.400, also sehr hoch. Die Ellenbogen und das Kinn platzten auf. Wir begannen sofort mit der Therapie. Der Zeh an der Hinterpfote machte nach einiger Zeit keine Probleme mehr.

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Nach und nach ging es Columbo besser. Wir haben dann langsam den Glucantime-Intervall verlängert

Der Test im Dezember 2008 ergab einen Titer von 800.

Columbo geht es weiterhin blendend. Er holt seine Welpenzeit nach und ist ein richtig verrückter Hund. Ich freue mich, dass ich mich auf diese teure Therapie eingelassen habe. Columbo ist eine besondere Persönlichkeit und da merke ich jeden Tag auf’s neue

Von einer Therapie-Änderung auf ein anderes Medikament haben wir erstmal Abstand genommen. Columbo verträgt das Glucantime sehr gut und daher haben wir uns entschlossen kein neues Medikament einzusetzen. Mir wurde allerdings von spanischen Tierschutzvereinen die Tabletten Therapie empfohlen, die in Spanien üblich ist.

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Frühling 2009: Damit ich Columbo nach Spanien mitnehmen kann, habe ich seit einiger Zeit die Infusion selber angelegt. Es klappt sehr gut. Ich muss dann nur die Ampullen und die Infusion mitnehmen.

Da hängt die Infusion am Schlüsselbrett. Es ging in Spanien erstaunlich gut.

Im September 2009 wurde mal wieder Blut abgenommen. Der Titer lag bei 200. Columbo ist weiterhin lebhaft. Gerade in Agost fühlt er sich sehr wohl und tobt den ganzen Tag durch die Gegend.

August 2010: Jetzt bekommt Columbo alle 3 Wochen sein Glucantime. Da meine TA-Praxis geschlossen wurde, müssen wir zu einem neuen TA. Jetzt wurde auch die Glucantime Therapie abgesetzt und er bekam die Tabletten. Vom 1. bis zum 7. eines Monats gab es täglich Tabletten und den restlichen Monat hatte er Tablettenfrei

Eine Blutabnahme im Oktober 2010 zeigte einen gleichbleibenden Titer von 200. Das ist schon mal sehr positiv. Columbo benimmt sich fast wie ein Welpe. Er ist wild, frech und völlig verfressen. Er bellt einfach los und tobt viel herum.

Januar 2011: Da der Titer gleichbleibend ist, trotz der sehr unregelmäßigen Therapie 2010, stellen wir Columbo auf Allopurinol um. Er bekommt nun eine Woche lang täglich zwei Tabletten und dann 3 Wochen lang nichts (außer natürlich sein Hundefutter ... grins), dann wieder 1 Woche Tabletten. In einem halben Jahr schauen wir auf den Titer und entscheiden dann über die weitere Therapie.

Der Leishmaniose-Test vom Juli 2012 ergab: NEGATIV, also der Titer liegt unter 50.

Damit braucht Columbo zur Zeit keine Therapie mehr. Die Tabletten hatte er nämlich nicht so gut vertragen. Nun kann er weiterhin fröhlich spielen und toben. Wobei das Toben etwas eingeschränkt ist, da er eine Arthrose an der LWS hat

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Columbo hat sich immer selbst beim TA angemeldet. Es kamen auch immer Kekse geflogen.

Columbo und King freuen sich immer, wenn es Richtung TA geht. Columbo wurde wohl nicht genug gequält.

Im Oktober 2012 hatte Columbo eine relativ große Verletzung an der linken Pfote. Genau an der Stelle, an der ihm ein Zeh amputiert wurde. Es handelte sich um eine Verletzung, die sich entzündet hatte. Die Heilung dauerte etwas länger, da Columbo ständig herumgeleckt hatte. Er bekam mal wieder eine Tüte um den Kopf.

Am Anfang bestand natürlich der Verdacht, dass die Leishmaniose an der Entzündung Schuld ist. Das hat sich zum Glück nicht bewahrheitet

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Am 18. Juli 2013 musste ich Columbo über die Regenbogenbrücke schicken.

Vermutlich hatte die Leishmaniose die Organe so geschädigt, dass er einen umfangreichen Organausfall hatte. Immerhin hat er fast 10 Jahre mit dieser Erkrankung gut gelebt.

Jetzt gibt es eine Impfung gegen die Leishmaniose. Allerdings ist sie im Verhältnis teuer und lohnt sich nur, wenn man für längere Zeit in den Süden reist. Für kürzere Reisen ist ein Parasitenhalsband zu empfehlen, das auch die Sandmücken abhält. King hat sich bisher keine Leishmaniose eingefangen. Er darf während der Dämmerung nicht mehr nach draußen und er hat ein spezielles Halsband.

Amigo

 


med.ACADOO

 

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HP überarbeitet:

Juni 2018